Um dein Balkonkraftwerk effizient zu betreiben, gibt es mehrere wichtige Faktoren. Achte auf hochwertige Bauteile, optimiere deinen Stromverbrauch, und pflege deine Anlage regelmäßig. Besonders entscheidend für die Stromausbeute sind jedoch die Ausrichtung und der Neigungswinkel der Solarmodule. Im Folgenden erfährst du, warum diese Punkte so wichtig sind.
Warum die Südausrichtung bevorzugt wird
Solarmodule arbeiten am besten, wenn sie direkt von der Sonne bestrahlt werden. Eine Ausrichtung nach Süden ist ideal, da die Sonne tagsüber im Süden am höchsten steht. Dadurch kannst du bis zu 100 % der möglichen Leistung erzielen, vor allem in den Mittagsstunden, wenn die Sonne am stärksten scheint. Falls du einen nach Süden gerichteten Balkon hast, solltest du dein Balkonkraftwerk dort installieren. Bedenke jedoch, dass der Stromverbrauch oft in den Mittagsstunden geringer ist. Eine Möglichkeit, dies zu kompensieren, besteht darin, den Verbrauch in dieser Zeit zu erhöhen oder einen Stromspeicher zu nutzen, um den Überschuss für den Abend oder die Nacht zu speichern.
Ost-West-Ausrichtung als Alternative
Solltest du keinen nach Süden ausgerichteten Balkon haben, kannst du die Module nach Osten und Westen ausrichten. Dabei montierst du ein Modul nach Osten und das andere nach Westen. Diese Konfiguration ermöglicht es, die Morgensonne im Osten und die Abendsonne im Westen optimal zu nutzen. Obwohl diese Ausrichtung etwa 80 % der maximal möglichen Stromerzeugung liefert, ist sie dennoch effektiv, weil der Strom zu Zeiten erzeugt wird, in denen der Bedarf höher ist.
Wie wichtig ist der Neigungswinkel?
Der Neigungswinkel der Solarmodule ist entscheidend, um die Sonnenenergie optimal einzufangen. In Deutschland liegt der optimale Neigungswinkel je nach Standort zwischen 30° und 40°, basierend auf dem Breitengrad. Eine einfache Faustregel besagt, dass du den Breitengrad deines Standorts als Ausgangspunkt nehmen und dann im Sommer 15° abziehen bzw. im Winter 15° hinzufügen solltest. Diese Faustregel ist eine Vereinfachung, da der optimale Winkel von verschiedenen Faktoren abhängt.
Der Einfluss des Neigungswinkels auf die Stromerzeugung
Studien zeigen, dass der Neigungswinkel einen Spielraum von etwa 36° hat, in dem du 95 % der maximal möglichen Stromerzeugung erreichen kannst. Das bedeutet, dass der Winkel um bis zu 18° nach oben oder unten abweichen kann, ohne dass die Effizienz drastisch sinkt. Gerade bei Balkonkraftwerken, die oft an bauliche Gegebenheiten gebunden sind, ist dieser Spielraum hilfreich.
Lohnt sich die saisonale Anpassung des Neigungswinkels?
Der optimale Neigungswinkel ändert sich im Laufe des Jahres. Im Sommer, wenn die Sonne höher steht, kann ein flacherer Winkel genutzt werden, während im Winter ein steilerer Winkel besser ist. Eine Studie zeigt jedoch, dass ein fester Winkel, der dem Sommeroptimum nahekommt, nur etwa 6 % der möglichen Stromerzeugung einbüßt. Bei kleinen Balkonkraftwerken lohnt sich daher eine regelmäßige Anpassung des Neigungswinkels in der Regel nicht.
Fazit: Der richtige Winkel für dein Balkonkraftwerk
Um den optimalen Neigungswinkel für dein Balkonkraftwerk zu finden, kannst du den Breitengrad deines Standorts als Orientierung nehmen. Ein Spielraum von 36° ermöglicht es, auch unter nicht idealen Bedingungen eine hohe Effizienz zu erreichen. Achte darauf, die Module nicht zu flach zu montieren, damit sich kein Schmutz ansammelt. Ein Neigungswinkel von mindestens 10° bis 15° sorgt für eine natürliche Reinigung durch Regen.